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Ich machte mich am Samstag abend, ausnahmsweise mal zeitig, auf den Weg zum BLOC PARTY concert in die Große Freiheit 36, denn die fett angekündigte Vorgruppe Foals klang nach kurzem mysp*ce schnuppern hörenswert. Nach zwanzig Minuten Anstehen an der überfüllten Garderobe, war ich nach einigem Zetern der letzte, der seine dicke Winterjacke loswerden durfte, rien ne va plus, kein Haken mehr frei, einige Hundert in der schier endlosen Schlange hinter mir und die noch eintrudelnden Gäste waren zum Schwitzen verdammt. Grinsend auf zum nächsten Anstehen am Bierstand, 19.59 Uhr, pünktlicher als die Maurer, erfüllt grelles Licht und satter Sound den Laden, und nach wenigen Sekunden hat es jeder begriffen, das ist keine Support-Band, thats BLOC PARTY. Und die Jungs verstehen Ihr Handwerk, der charismatische Yannik Noah Leadsänger Kele Okereke, verzückt nicht nur das in der Mehrzahl weibliche Publikum mit seinen extrovertierten Ausritten über die Galerie und ins Publikum, sondern auch mich mit exellentem Gesang und cooler Performance. Nach nur einer Stunde verabschiedet sich die Band, und dir Zugaberufe sind deshalb eher irritiert als hoffnungsvoll, war aber nur eine Finte, kleines Break zum Auffbau eines zweiten Schlagzeugs, leider ist nach weiteren dreißig Minuten wirklich radikal Schluß, Licht an, Rausschmissgedudel vom Band. Dennoch nicht unzufrieden, hocke ich mich an die Bar mit der hübschen Bedienung, deren Lächeln mich meine Biere zuvor schneller trinken ließ, um der Warterei vor der Garderobe mit ein paar weiteren Drinks zu entgehen, doch kaum das zweite Getränk geordert, werde ich von einem dieser vom Hangelenk bis zum Hals tätowierten MichelinMännchen zu Ausgang komplimentiert, man hätte schließlich hier um elf noch eine weitere Veranstaltung! Echt ne Frechheit, diese Art von Disposition, statt Vorgruppe Kehraus, dabei hatte ich die Freiheit eigentlich immer in bester Erinnerung, muss aber gestehen, dass ich durch meinen NightLinerRobby hier die letzten Jahre immer mit backstage-pass unterwegs war, (inclusive Rekordlängentütenbauen und rauchen mit Gotthard und finnische Schimpfworte gröhlend mit Unmengen von Wodka unter der Dusche mit den Jungs von Leningrad Cowboys). Fazit: geiles, aber zu kurzes Concert, beim frühmorgendlichen Resumee mit Freunden sollte man den späten Rotwein nicht mit irischen Whiskey ablöschen, ohne sich zuvor daheim des Vorhandenseins von Asp*rin vergewissert zu haben, und Montag ist immer Jetlag-Tag...
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c17h19no3, 15. Nov 07, 13:55
ach, heißer neid. überhaupt, dein wochenplan...

peddi, 16. Nov 07, 00:27
liebe Morphine, Sie haben noch nicht mal Grund für lauwarmen Neid, ich habe nur endlich beschlossen, midlifecrises ist Paradigmenwechsel sind ja schwer im kommen, trotz einer mehr als 70 Stunden Arbeitswoche, (über die ich dank umfangreichster vertraglicher Schweigegelübde ever! hier noch nicht mal richtig ablästern darf,) und mächtigem Schlafmangel, also wider besserem Wissen, statt Couch und Buch/TV, mir gerade jetzt alles an live LEBEN zu gönnen, sprich Kneipe, Sport, Kultur, bloß raus, was die Stadt gerade hergibt und der schlappe Körper noch mitmacht. Herbst ist Erntezeit, es ist so viel passiert dieses Jahr, und es hat sich längst noch nicht genug immerhin schon einiges getan.