Samstag, 20. Juni 2009
scandinavian night...
...part II

Ich musste schon vom Schulterblatt an die Alster hetzten, um nicht den schwedischen part meiner Scandinan night zu verpassen, die um 23 Uhr im Nachtasyl mit den fünf schrillen durchgeknalltstigen Girlies von Skilla aus Malmö begann. Ihr Auftritt begann damit, dass jede grinsend noch einen kräftigen Schluck Bier aus der Pulle nahm, mit denen sie die Bühne erklommen hatten, und legten dann so dermassen aufgekratzt los, dass der Funke schon übersprang, noch bevor Sängerin Nina Christensen vor   ausgelassener Freude nur so übersprudelnd sich trotz ihrer schönen Polkadots auf dem Boden rollte und singend durchs Publikum tanzte.

Das war im wahrsten Sinne mal richtig Einheizen, nach kurzer Umbaupause wollten und konnten Miss Linda Carlsson mit ihren Jungs aus Stockholm da nicht nachstehen,   und legten furios los, mit einem Feuerwerk aus positiver Ausstrahlung schwankte     Miss Li zwischen Janis Joplin, Leningrad Cowboys und Zigeunermelodien wie aus Schwarze Katze, weißer Kater, jeder der fantastischen Musiker der Band hat einen ganz eigenen Charakter, (als wären sie für einen Kaurismaki Film gecastet worden,) auf ihre eigenwillige witzige Art legten Gitarrist, Bassist, Drummer und Saxophonist zwischendrin frenetisch bejubelte Soli hin, nach anderthalb Stunden PolkaPopPogo und zwei Zugaben war dann leider Schluss, denn obwohl schon weit nach eins an einem Wochentag,war es den meisten noch lange nicht genug.   Das ist vielleicht nicht die Musik, die ich mir allzu oft oder lange auf CD anhören mag, aber diese hochenergetische live show ist eine Gute-Laune-Injektion, nächste Behandlung folgt auf dem DockvilleFestival .
   

'mit Musik'    20. Jun 2009, 17:43    Link    (0 Kommentare)   Kommentieren      384

 


scandinavian night...
...part I

Die Literatur Altonale präsentierte unter dem Motto very norway im Kulturhaus 73 eine Lesung mit dem verehrten Herrn Paulsen, der anfangs neben mir stehend, furchtbar nervös schien, dann aber als erster auf der Bühne wie immer souverän, witzig (und im anschließenden Interview ausgesprochen schlagfertig) eine gar blutig vergiftete Geschichte aus seinem im September erscheinenden Erzählband vortrug, in dem sogar tatsächlich einmal das Wort Norwegen vorkam ;·) das Stevan Pauls Buch „Monsieur, der Hummer und ich“ kann ab sofort im Buchhandel, sowie direkt (und in Deutschland Versandkostenfrei) beim mairisch Verlag vorbestellt werden.
 
Die junge Autorin Mirjam Kristensen ließ dann wenige Passagen im Original auf Norwegisch erklingen, bevor Stephan Benson einige übersetzte Kapitel aus ihrem (schon) dritten Roman „Ein Nachmittag im Herbst“ vorlas, das Gehörte konnte mich aber leider nicht überzeugen, und die Unruhe im offenen Saal (durch andere Veranstaltungen im Haus) sowie die unpassend sonore Männerstimme für eine weibliche Icherzählerin auf der Suche nach ihrem Mann taten ein übriges.
Matias Faldbakken, preisgekrönter und wohl bedeutendster Schriftsteller und Gegenwartskünstler Norwegens, stellte schließlich mit dem Roman "Unfun" den Abschluß seiner Trilogie Skandinavischer Misanthropie vor, das ließ sich sehr spannend und lustig an, jedoch konnte ich nicht bis zum Ende bleiben. → part II

'mit Worten'    20. Jun 2009, 17:42    Link    (2 Kommentare)   Kommentieren      593